Samstag, 27. Juli 2013

Das große Drama zum Ende: Tag 6 - 70 km mit 2.000 Höhenmetern

Das nächste Triple der Mission: eine Abfahrt - drei Stürze!

"Ein tiefer Fall führt oft zu höherem Glück." - William Shakespeare

Die Mission hat einen hohen Blutzoll (Rhesusfaktor A negativ)

Eigentlich wollten wir an dieser Stelle über Andreas "Luis" Barall, den zuverlässigen Antreiber der Mission sowie Gerald "Jimmy" Pany, den Missionsleiter und ihren Einsatzwillen und ihre Leistung für diese Mission berichten. Aber irgendwie scheint der Weg in den Sportolymp hart und voller Entbehrungen zu sein und das ist definitv das Metier von Jürgen "Die Dogge" Fürtsch. 


Die Anfahrt zum Tremalzo
Aber erst einmal der Reihe nach: Nachdem die Mitglieder der Mission Capricorn ausgeruht und gestärkt um 9.00 Uhr in Bondo gestartet sind, haben Sie als erste Hürde den Passo Ampona mit 450 Höhenmetern bezwungen. Danach ging es die Passstraße zum Rifugio Tremalzo hinauf. Der Pass wurde zur Versorgung von militärischen Einrichtungen und Stellungen Gebirgskrieg während des Ersten Weltkriegs angelegt. Wie alle alpinen Militärsträßchen in Europa ist der Untergrund zwar gut, aber schlecht gepflegt und in einem teilweise leidlich befahrbaren Zustand.

Auffahrt zum Trimalzo

Auf einer Länge von 12 Kilometern schlängelt sich der Weg serpentinenartig hinauf zur Passhöhe. Das allein hält keinen Topathleten ab, im Gegenteil, die oberbayerischen Radprofis meisterten die beinharte Auffahrt des Schotterwegs hoch zum Tremalzo-Tunnel mit Bravour, auch wenn der Schweiß in Bächen ronn und die morgens so wohlgeföhnten Frisuren der klassischen Schweiß-Helm-Zammdetsch-Form gewichen waren. Aber wahre Schönheit kann nichts entstellen.

Vorbereitung zum Downhill
Oben angekommen folgte der letzte Angstpiesler und die Vorbereitung für den Downhill-Part. Die berühmten Schotterwege und Gardaseetrails sind eine Herausforderung auch für so harte Knochen wie unsere drei ambitionierten Hobbyolympioniken. Eh' schon wissen, scheißgefährlich, nur was für echte Männer und so weiter...

Blick auf den Downhill-Trail

Der Triplestürzer
Oops, we did it again! Andi ist stolz.
Und so kam es, wie es kommen musste. Der Neo-Alpenschamane Jürgen "Die Dogge" Fürtsch wollte das Trainings-Triple von Thomas "Das Wiesel" Doff toppen und das hat er mit einem spektakulären Sturz-Hattrick auch geschafft. Auf dem extrem anspruchsvollen Trail nach unten hat er drei Stürze aufs Parkett gelegt, die jeden Turmspringer vor Neid erblassen lassen. Das wichtigste zuerst: Die Missionskollegen eilten dem Unfallopfer gleich zur Hilfe: Dem Berg ist bis auf ein paar leichte Felsnarben nichts passiert, die Zigaretten unbeschädigt und das Trikot auch noch ganz (auch wenn ich hier die weiblichen Groupies von unserem Schunkeltroubadour aufseufzen hören). Passiert ja auch nicht alle Tage, dass im weichen italienischen Fels ein bayrisches Urgestein wie Jürgen eine Furche zieht.

Wenn die Alpen weinen: Gewitter mit Regenbogen.
Aber irgendwie waren die italienischen Alpen doch leicht angesäuert, deswegen wurde prompt ein Gewitter hinterhergeschoben. Was machen Bayern in so einer Situation? Erst einmal Brotzeit. Also kurzerhand das Downhill-Camp bezogen und abgewartet, was die Alpen noch zu bieten haben. Nachdem nichts außer einem Regenbogen nichts Nennenswertes nachkam, machte man sich wieder auf den Weg.

Über der Ponale: sie können schon wieder lachen!
Nach einer harten, eineinhalbstündigen Tragepassage entlang der Grenze Lombardei/Trentino, die unseren Sporthelden noch einmal das Letzte abverlangte, kam noch einmal eine wunderschöne Abfahrt: die in den Fels eingelassene Ponalestraße Richtung Gardasee.

Die Abfahrt nach Riva: Die Ponalestraße ist die spektakuläre Strecke im Fels
Den wunderschönen Anblick des Gardasees, die bereitstehende Abordnung von Staatspräsident Neapolitano (dem Erben des Waffel-Imperiums), Ministerpräsident Enrico Lätta (dem Erfinder der gleichnamigen Margarine) sowie Möchtegernpolitiker Silvio Bärlusconi (dem Gründer der Bungabunga-Parties) mit dem Militärorchester und den singenden Carabinieri ließen unsere Radprofis links liegen, sie hatten wichtigeres im Sinn: die Strandpromenade in Riva mit einem zünftigen Weißbier genießen. Das haben sich die Herrschaften mehr als verdient!

Bayerisches Kulturgut in der Fremde: die Krönung für jeden Anlass.

Nachdem der schlimmste Durst gelöscht war, konnte man auch wieder an die Kohlenhydratzufuhr mittels fester Nahrung denken. Und die erfolgte landestypisch mit einer leckeren Pizza. So hat die Mission schlussendlich zu einem guten Ende mit zahlreichen Superlativen gefunden. Die Auswertung und die Produkttest werden wir in den nächsten Wochen mit Missionspapa Gerald "Jimmy" Pany auf diesem Blog folgen lassen. Erst einmal sind wir froh, dass Andi, Jimmy und Jürgen heil zurückgekommen sind. Job well done, boys, you rock!

Ende gut, alles gut: eine Pizza zur Stärkung!
Hier gibt es übrigens wieder das Tracking dieser Tagesstrecke.

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