Die Route

Von Ehrwald (AT)nach Riva del Garda (IT)in nur 6 Tagen

Eckdaten

  • Gesamtkilometer: 380 km
  • Gesamthöhenmeter: 9400 hm
  • Kilometer pro Tag: im Schnitt 63 km
  • Höhenmeter pro Tag: im Schnitt 1500 hm

Highlights

  • Passo Costainas (2250 m ü. NN)
  • Val Mora (2200 m ü. NN)
  • Passo Mortirolo (1800 m ü. NN)
  • Passo Croce Domini (1900m ü. NN)
  • Passo Tremalzo (1850m ü. NN)

Etappenorte

  • Ehrwald
  • Ried/Prutz
  • S-Charl
  • Valdidentro
  • Edolo
  • Lago di Idro
  • Riva del Garda

Tag 1 - Von Ehrwald (Österreich [994 m ü. NN]) nach Prutz (Österreich [864 m ü. NN])

  • Kilometer: 70 km
  • Höhenmeter: 1000 hm
  • Zeit: ca. 6 Std.
Tag 1
 Nach einem Uhrencheck, gemeinsamen Reifenaufblasen und einem Abschiedskuss von Mutti und vom Bürgermeister geht es auch schon los. Anfangs eine kurzen Aufwärmphase auf Asphalt, dann führt ein Waldweg durch den märchenhaften Lärchenwald Richtung Biberwier. Auf einem schier unmenschlichen Panorameweg oberhalb der Fernpasstraße vorbei am malerischen Weissensee gelangen wir zur Fernpasshöhe. Die ersten Höhenmeter auf einen leicht zu fahrenden Wald und Schotterweg müssen ohne Sauerstoffmaske und E-Bike gemeistert werden, im Anschluss geht es auf Fernpasstraße. Diese wird überquert, danach geht es auf Schotterwegen Richtung Schloss Fernstein. Eine kräftezehrende Mischung aus Trails, Wald- und Schotterwege lässt einen herrliche Blicke auf die Fernsteinseen gar nicht richtig wahrnehmen. Aber wofür haben wir denn die Fotoapparate und Camcorder sonst dabe. Ab Nassereith führt ein Waldweg via Strad nach Imst. Am Bahnhof in Imsterau folgen wir einem Trail auf dem Jakobswegs via Kronenburg oberhalb von Landeck auf den Inntalweg. Von dort aus geht es zur Base in Prutz.

Tag 2 - Von Prutz (Österreich [864 m ü. NN]) nach S-Charl (Schweiz [1810 m ü. NN])

  • Kilometer: 60 km
  • Höhenmeter: 1500 hm
  • Zeit: ca. 7 Std.
Tag 2
 Nach professionellem Aufwärmtraining (unter Pros als "Frühstück" bekannt) geht es den Radweg via Claudia Augusta am Inn entlang in Richtung Kajetansbrücke durch das Oberinntal. Kurz hinter der Kajetansbrücke am Dreiländereck Österreich, Schweiz, Italien fahren wir entlang der Finstermünzschlucht Richtung der Grenze Österreich/Schweiz dem Grenzort Martina entgegen. Hier wechseln wir von der Straße auf den Radweg und bei San Nicla auf einen  Waldweg und fahren den Inn entlang bis Sur En. Von hier aus geht es ohne nennenswerten Steigungen nach Scuol weiter. Dort beginnt der Anstieg durch das wild-romantische Tal S-Charl. Das schmale Sträßchen windet sich ca. 12 km dem Fluß Clengia entlang und endet in der ehemaligen Bergarbeitersiedlung S-Charl im Parc Naziunale Svizza auf 1800 Meter Höhe. Hier werden wir versuchen, in unserer Herberge die Nacht in dieser extremen Höhe ohne Sauerstoffzelt heil zu überstehen.

Tag 3 - Von S-Charl (Schweiz [1810 m ü. NN]) nach Valdidentro (Italien, [1350 m ü. NN])

  • Kilometer: 60 km
  • Höhenmeter: 1400 hm
  • Zeit: ca. 6 Std.
Tag 3
Heute verlassen wir das Unterengadin und fahren über den durchgehend fahrbaren Pass da Costainas auf 2250 Meter Höhe. Der Pass da Costainas ist einer der wenigen Alpenpässe, die ausschließlich zu Fuß oder mit dem Mountainbike überwunden werden können und das auch nur von speziell ausgebildeten Cracks. Also uns. Die anschließende Abfahrt ist ein Belastungstest für die Bremsen unserer HiTech-Räder. Im Val Müstair (1600 m ü. NN ) angekommen geht es auch gleich wieder den Berg hinauf in das faszinierende Hochtal Val Mora auf 2230 Meter Höhe und mit etwas Glück bekommen wir hier die Gämsen von Val Mora vor die Linse. Den Trail durch das naturbelassene, wunderschöne Val-Mora-Tal könnte man schon fast kitschig nennen. Tun wir aber nicht. Es wird hart! Am Ende des ca. 10 Kilometer langen Tales gelangen wir auf einen am Hang entlang führenden Trail, der uns zum Lago Fraele bringt. Hier passieren wir die grüne Grenze nach Italien. Dem Lago Fraele und dem direkt angrenzenden Lago Cancano folgen wir auf Schotterwegen bis zu den Torri di Fraele, Türme einer alten Ruine hoch über dem Valdidentro mit Blick auf den 3500 Meter hohen Adamello mit seinem Gletscher. Von hier sehen wir auch die nicht enden wollenden Serpentinen hinunter ins Tal - ein atemberaubender Anblick. Klingt nach Gefahr und Action pur. Ist es auch! ;-)

Tag 4 - Von Valdidentro (Italien, [1350 m ü. NN]) nach Monno (Italien, [1066 m ü. NN])

  • Kilometer: 60 km
  • Höhenmeter: 1700 hm
  • Zeit: ca. 7 Std.
Tag 4
Unsere heutige Tour führt über den Passo Verva und Passo Mortirolo nach Monno. Zunächst könnten wir gemütlich auf Wald und Schotterwegen nach Arnoga rollen. Tun wir natürlich nicht. Wir geben Gas! Denn im Anschluss  beginnt die steile Schotterauffahrt zum Passo Verva auf 2300 Meter Höhe, für die wir uns keine Kraft aufsparen wollen. Diese einsame italienische Berglandschaft über dem Valtellina mit den grandiosen Panoramen der Adamello Berge ist atemberaubend. Aber nachdem wir noch keinen Atem haben, werden wir einfach Fotos machen und es nachher genießen. Es folgt eine Schotterabfahrt hinunter nach Grosio (überflüssig zu erwähnen, dass wir auch hier wieder ein extreme Risiko eingehen) und dann haben wir noch den berühmten Mortirolo vor uns. Ein schmales Sträßchen, oft schon Bergetappe beim Giro Italia, führt hinauf zum Mortirolo. Im oberen Bereich lassen sich die von den Fans auf den Asphalt gepinselten Motivationsmarken für die Radsportler lesen. Brauchen wir natürlich nicht, wir sind immer motiviert. Sogar durch die grandiose Berglandschaft des Veltlinella. Nach der Passhöhe auf 1800 Meter Höhe fahren wir ca. 2 Kilometer hinunter ins herrlich gelegene Dörfchen Monno, wo wir Station beziehen und uns gegenseitig auf Anzeichen evtl. eintretender Höhenkrankheit untersuchen. ;-)

Tag 5 - Von Monno (Italien, [1066 m ü. NN] nach Bagolino (Italien, [778 m ü. NN])

  • Kilometer: 80 km
  • Höhenmeter: 1700 hm
  • Zeit: ca. 8 Std.
Tag 5
Wir starten heute mit der rasanten Abfahrt auf einem kleinen Bergsträßchen hinunter nach Monno und biken dann mit glühenden Reifen weiter nach Edolo. Bis wir nach Breno kommen, können wir endlich mal richtig Meter machen. Fotos? Mal schauen. Ab Breno werden wir uns dann voller Elan in die Auffahrt zum Passo Croce Domini, einer alten Militärstraße, stürzen. Auf halber Strecke zum Passo füllen wir unsere Speicher in einem schönen kleinen Bergdorf mit italienischer Pasta auf, bis wir nicht mehr aufs Fahrrad steigen können. Tun wir natürlich trotzdem, um im Anschluss einen der schönsten und anspruchsvollsten Alpenpässe inmitten der Adamello-Gruppe auf 1890 Meter Höhe zu erklimmen. Die folgende Abfahrt hinunter zum Lago di Idro durch das Valle Dorizzo und das Val del Caffaro lässt unsere Herzen höher schlagen. Liegt sicher an den Unmengen von Pasta, die wir noch in uns haben. ;-)

Tag 6 - Von Bagolino (Italien, [778 m ü. NN]) nach Riva del Garda (Italien, [78 m ü. NN])

  • Kilometer: 60 km
  • Höhenmeter: 1700 hm
  • Zeit: ca. 7 Std.
Foto: AT, © Peer www.tr3ntino.it
Der Abschluss unserer harten, entbehrungsreichen Alpenüberquerung steht kurz bevor und gibt uns neue Kraft. Wir quälen uns über den legendären Tremalzopass hinunter zum Lago di Garda. Zunächst starten wir am Lago di Idro und fahren auf einer Seitenstraße in Richtung Storo. Eine geeignete Strecke zum Einrollen und zum Aufwärmen (als ob wir das nötig hätten) auf die folgende Auffahrt zum Passo Ampona. Die knapp 350 Höhenmeter zum Ampona bringen wir noch locker hinter uns und steigen hier in die Passtraße hoch zum Rifugio Tremalzo ein. Auf 12 Kilometer Länge schlängelt sich der Weg serpentinenartig hinauf zur Passhöhe. So wie wir uns kennen, machen wir eine Pinkelpause am Rifugio Tremalzo, essen noch jeder ein Eis und biken auf einem Schotterweg hoch zum Tremalzo Tunnel. Ab hier geht es  bis nach Riva nur noch bergab auf den berühmten groben Schotterwegen (eh schon wissen, scheißgefährlich und so) und Gardaseetrails. Am Punta Larici angekommen springt einem auch schon der Lago di Garda mit seiner beindruckenden Schönheit an. Wir ignorieren das gekonnt und fahren weiter zum kleinen Bergdorf Pregasina hinunter, auf die alte Ponalestrasse mit herrlichen Blick auf den See bis zum Hafen von Riva del Garda. Geplant ist die Ankunft um 14.00 Uhr Ortszeit. Sauerstoffzelt, Notarzt und Feuerwehr sind schon gebucht. Schön wäre auch eine Trachtenkapelle und ein Schönramer, aber man will ja nicht undankbar sein!

Das Kartenmaterial stammt von mountainbike-tours.eu

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